Heute geht es um billiges Fleisch oder Billigfleisch und wer am Ende dafür zahlt. Kaum einer macht sich Gedanken darüber, wo das Fleisch herkommt und wie es überhaupt produziert wird. Hauptsache im Supermarkt ist alles immer verfügbar und kostet so gut wie nichts. Am Ende wird weder an Mensch noch an Tier gedacht, frei nach dem Motto: Ein bisschen Verlust gibt´s immer.
Fleischkonsum ist gestiegen
Früher war Fleisch ein Luxusgut, sonntags gab es den berühmten Braten bei der Oma. Heute ist Fleisch Alltagsgut und viele konsumieren täglich Fleisch. So hat sich der Verbrauch in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt.
Hierzulande isst man an erster Stelle Schweinefleisch. Wenn du dein Fleisch im Discounter kaufst, dann unterstützt du damit eine große Sauerei. Ich sag es so, wie es ist. Billigfleisch vom Schwein wird folgendermaßen hergestellt: Die Sau wird künstlich besamt, danach wird sie vier Wochen lang in einen Gitterkasten gesperrt, um die Schwangerschaft nicht zu gefährden. Nun kommen die Ferkel ca. vier Monate zur Welt und die Sau wird wieder eingesperrt. Und zwar so lange, wie sie die Ferkel säugt. In der Massentierhaltung ist der Stall zwei Meter breit. Da drin steht eine Sau im ca. 70 cm breiten Kasten und drum herum bewegen sich 10-14 Ferkel. Die Sau wirft auf diese Weise zweimal im Jahr und wird 2 ½ Jahre alt. Alleine an diesem Punkt sollte man sich schon überlegen, ob man die Massentierhaltung noch unterstützen möchte.
Alternative Crowdbutching
Wer auf billiges Fleisch, das ohnehin nicht so lecker ist, verzichten möchte, für den ist Crowdbutching etwas. Hier tut man sich mit einer Gemeinschaft zusammen und finanziert somit gesundes Fleisch. Hier darf man auch mithelfen und kann die Tiere persönlich besuchen und die Prozesse verfolgen. Für so jemanden bietet sich die Hofgemeinschaft an. Bei uns gibt es sogar einen Vegetarier, der unser Prinzip unterstützt und vernünftig findet. Man muss ja auch nicht unbedingt aufhören Tiere zu essen. Wenn jeder nur die Finger vom billigen Fleisch lassen würde, wäre uns allen schon sehr geholfen und den Tieren auch.
Krankheiten im Stall
In der Massentierhaltung und in der Billigfleischproduktion kommen mitunter tausende Tiere auf engstem Raum zusammen. Das sowas Krankheitsherde sind ist logisch. Um dem vorzubeugen wird dem Tier pauschal Antibiotika über die Nahrung verabreicht. Das passiert jedoch ungenau. Kranke Tiere essen oder trinken weniger. Wenn wir nun von einem solchen Tier das ungenau Antibiotika bekommen hat Fleisch essen das noch roh ist (nicht korrekt durchgebraten oder zum Beispiel Mett) dann können die Krankheitskeime auf uns übergehen. Unterm Strich würde niemand von uns freiwillig zum Spaß Medizin zu sich nehmen, über unser Essen passiert aber genau das. Die Tiere bekommen Antibiotika pro forma und wir essen es dann. Das ist ein wenig ekelig, oder?
Umweltverschmutzung und Zerstörung durch billiges Fleisch und Massentierhaltung
MC Donalds rodet im Urwald Flächen ab, um darauf Rinder für Burgerpattys darauf stellen zu können. Da wird also der Urwald in Südamerika gerodet für eine komplett entgleiste Konsumgesellschaft.
Hierzulange wird Schwein produziert und nach China geliefert. Was ein Blödsinn, wenn man sich mal vor Augen führt welche Umweltverschmutzung es nach sich zieht Fleisch nach China zu transportieren. Das ist alles nicht mehr normal. Hauptsache immer alles haben können und das schnell und billig.
Im Jahr fahren rund 400.000 LKWs mit rund 150 Schweinen zum Schlachter. Und das rund ums Jahr. Im Sommer wenn es heiß ist, stellt das eine besondere Qual für die Tiere dar. Denn es ist erlaubt die Tiere acht Stunden am Stück ohne Wasser und Nahrung zu transportieren, von der mangelnden Bewegung ganz zu schweigen. Das ist der Leidensweg unseres billigen Fleisches.
Auch der Mensch verliert
Die Arbeit auf dem Schlachthof ist meist schlecht bezahlt. Man wirbt also in anderen Ländern für diese Arbeitsstellen und importiert Lohnsklaven, die die oft anstrengende Arbeit verrichten. Rund ein Drittel der Mitarbeiter von großen Schlachtbetrieben kommt aus Osteuropa. Diese Menschen werden in Bauwagen und Baracken gepfercht, für die sie sogar noch „Miete“ zahlen sollen. Oft gehen diese Menschen an Alkoholismus und der Trennungssituation von ihren Familien zu Grunde. Großkapitalisten interessieren das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter nicht und auch nicht die seelische Belastung, die das alles mit sich bringt. Früher war Schlachten ein anständiger und angesehener Handwerksberuf. Heute sieht man nur noch Schreckensbilder von versteckten Kameras. Dort will kein normaler Mensch freiwillig arbeiten. Billiges Fleisch hat seinen Preis – auch für die Menschen.
Darum wollen wir es anders machen.